Herztöne sind kurze, vorübergehende Geräusche, die durch das Öffnen und Schließen der Herzklappen und durch die Bewegung von Blut im Herzen erzeugt werden. Sie werden in ein Systolikum und ein Diastolikum unterteilt. In den meisten Fällen sind nur der erste (S1) und der zweite (S2) Herzton zu hören. Sie sind hochfrequent und entstehen durch den Verschluss der Mitral- und Trikuspidalklappe (S1) sowie durch den Verschluss der Aorten- und Pulmonalklappe (S2). Der dritte Herzton (S3) kann physiologisch (z. B. Sportler*innen) oder pathologisch (z. B. Herzinsuffizienz) sein und erfolgt aufgrund einer schnellen Ventrikelfüllung während der frühen Diastole. Der vierte Herzton (S4) erfolgt aufgrund einer atrialen Kontraktion während der ventrikulären Diastole, bei der die Ventrikel steif sind oder eine verminderte Compliance aufweisen. Der vierte Herzton (S4) ist ein pathologisches Zeichen bei jungen Menschen, kann aber bei älteren Menschen aufgrund einer altersbedingten Abnahme der ventrikulären Compliance gefunden werden. Zudem existieren Herzgeräusche, die immer pathologisch sind, und sogenannte Klicks und der Mitralöffnungston. Sie sind bei Personen mit strukturellen Anomalien des Herzens wie Septumdefekten, Klappenstenosen und Klappeninsuffizienzen zu hören.