Die Aortenklappeninsuffizienz oder Aortenregurgitation (AR) ist eine Herzerkrankung, die durch den Rückfluss von Blut von der Aorta in die linke Herzkammer während der Diastole gekennzeichnet ist. Die Aortenklappeninsuffizienz ist mit einer pathologisch veränderten Aortenklappe und/oder Aortenwurzel verbunden, die auf mehrere Ursachen zurückzuführen ist. Dazu gehören rheumatische Herzerkrankungen (weltweit häufig) sowie angeborene und degenerative Klappenerkrankungen (in Europa häufig). Eine akute Herzklappeninsuffizienz, die schnell zu einem kardiogenen Schock fortschreiten kann, ist ein kardiologischer Notfall, der eine sofortige Aortenklappenoperation erfordert. Eine chronische AR entwickelt sich progressiv, sodass sich der linke Ventrikel an das erhöhte Schlagvolumen anpassen kann. Die Echokardiografie zeigt eine linksventrikuläre Hypertrophie und Dilatation zusammen mit Klappenanomalien. Als Komplikation der AR kann eine kongestive Herzinsuffizienz auftreten, da der linke Ventrikel nicht in der Lage ist, die hämodynamische Überlastung zu kompensieren. Der Aortenklappenersatz ist der wichtigste Bestandteil der Behandlung der AR mit linksventrikulärer Dysfunktion.