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Die Mikrobiologie, das Studium der Mikroben, ist
eine relativ junge Wissenschaft. Der Mensch hat nicht
immer gedacht, es gäbe sehr kleine Dinge in der
der Welt, die man nur mit einem Mikroskop sehen kann.
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Wir dachten, alles, was wir sehen können, sei
alles, was es gibt. Es brauchte einen holländischen Linsenmacher,
Antonie Van Leeuwenhoek, um tatsächlich die
erste Mikrobe zu sehen. Er baute das erste Mikroskop,
das hier gezeigt wird, und er nahm Teichwasser,
er nahm seine eigenen Flüssigkeiten und untersuchte sie
unter diesem Mikroskop. Und er war erstaunt zu sehen,
dass dort winzige Organismen herumschwammen.
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Etwa 100 Jahre später machte Louis Pasteur,
der in Frankreich arbeitete, eine Wissenschaft aus der Mikrobiologie.
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Er zeigte, dass Mikroben, wie Bakterien,
in einem flüssigen Medium wachsen können, aber dass sie
nicht spontan erzeugt wurden. Einer der vorherrschenden
Gedanken zu dieser Zeit war, dass Leben spontan entstand.
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Louis Pasteur setzte dieser Theorie ein Ende.
Er fand auch heraus, dass Mikroben
für die Prozesse verantwortlich waren, die uns
Wein, Käse und Brot gaben. Und schließlich zeigte Robert
Koch, der in Deutschland arbeitete, daß einige
Mikroben Krankheiten bei Mensch und Tier verursachen können.
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Dies waren also die Anfänge der Mikrobiologie
und man kann sehen, dass es sich um eine relativ junge
Wissenschaft handelt.
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Warum interessieren wir uns nun für Mikroben? Es gibt
viele Gründe, warum sie sehr wichtig sind.
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Um John Ingraham zu zitieren: "Sie sind unsere Stammväter,
unsere Erfinder und unsere Bewahrer". Wir haben uns aus
Mikroben entwickeltund ohne sie könnten wir heute nicht
überleben. Sie sind überall in uns und auf uns.
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Nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren,
sie sind überall auf der Erde, man kann sie
in der Erde finden, man kann sie in heißen Quellen finden,
sie sind auf dem Grund des Ozeans, sie sind
auf Berggipfeln, sie sind in der Luft, sie sind
sogar im Inneren von Felsen und man kann sie
Kilometer unter der Oberfläche der Erde finden.
Nur Mikroben können Stickstoffgas aus der Luft aufnehmen
und es in eine Chemikalie umwandeln, die
von anderen Lebensformen zum Wachstum genutzt werden kann.
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Das wird Stickstofffixierung genannt, und viele Pflanzen haben Bakterien, die in ihren Wurzeln wachsen, so dass sie
den Stickstoff erhalten können, den sie zum
wachsen brauchen. Nur Bakterien können Zellulose abbauen,
die ein wichtiger Bestandteil von Pflanzen ist. Und durch den
Abbau der Zellulose, setzen sie Kohlenstoff frei,
den andere Lebewesen nutzen können. Ohne
die Bakterien würden die Pflanzen einfach absterben
und auf dem Boden des Waldes liegen und würden nie
recycelt werden. Daher sind Bakterien sehr wichtig
für das Recycling von Nährstoffen in unseren Ökosystemen.
Bakterien leben überall auf uns und auch in uns.
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Sie sind in unseren Därmen, sie sind
in unseren Mägen, sie sind überall, sie sind
auf unserer Haut, und dieses Diagramm zeigt Ihnen alle
die unterschiedlichen Arten von Bakterien, die sich
allein auf den unterschiedlichen Teilen unserer Haut befinden. Und die unterschiedlichen Farben in den Kreisdiagrammen zeigen Ihnen
die unterschiedlichen Kolonien oder Gemeinschaften von Bakterien, die von IhrenAugen über Ihre Hände, bis zu
zu Ihren Füßen zu finden sind. Alle diese Bakterien haben eine Funktion, sie sind nützlich für uns, wir nennen
das unser Mikrobiom. Und in der Tat ist die Anzahl
der Bakterien in uns sogar größer als die Zahl der
menschlichen Zellen in uns. Man kann mit Sicherheit sagen, dass ohne Mikroben andere Organismen auf der Erde nicht
existieren würden.