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Schauen wir uns das Innere der Zelle ein wenig genauer
im Detail an. Wir haben im Zytosol das
Nukleoid, das die Nukleinsäure der Bakterien enthält.
Es gibt allerdings keine Mitochondrien
in Bakterien. Es gibt keinen Zellkern und keine Golgi Apperat, kein
endoplasmatisches Retikulum, kein mitotischen Apparat, oder
Plastiden. Das sind alles Strukturen, die
in eukaryotischen Zellen vorkommen. Aber wir haben sie nicht
in Bakterien. Das Nukleoid enthält die
die Nukleinsäure des Bakteriums, in der die genetische
Information enthalten ist. Und bei Bakterien ist es ein einzelnes
Molekül einer zirkulären DNA. Und dieses Molekül
ist im Nukleoid sehr eng gefaltet, weil
es sehr lang ist. Die längsten DNA
würde 1000-mal länger sein, als die Länge des Bakteriums, wenn es nicht so eng gefaltet wäre. Also
müssen spezifische Mechanismen vorhanden sein, um dies Nukleoid aufzuwickeln.
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Es ist eine Kombination aus Proteinen, die die DNA binden
und positiv geladenen Ionen. Die DNA variiert
in der Länge je nach Bakterium; die kürzeste
DNA, die wir kennen, ist nur 130.000 Basenpaare
lang und die längsten 14 Millionen Basenpaare.
Zusätzlich zu diesem Nukleoid mit der
chromosomale DNA, haben viele Bakterien so genannte
Plasmide. Das sind separate Stücke der
DNA. Sie sind typischerweise zirkulär und sie
sind nicht notwendig für das Wachstum der Bakterien.
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Aber diese Plasmide bewegen sich leicht von Bakterien
zu Bakterien und können Dinge wie
Antibiotikaresistenzgene übertragen. Sie sind also sehr
wichtig für bakterielle Krankheiten. Im Innere
des Bakteriums sind sehr viele Strukturen vorhanden. Es gibt
viele Moleküle, es gibt Ribosomen, in denen
Proteine hergestellt werden. Es gibt alle Arten von
Einschlüsse und Bläschen. Es gibt zum Beispiel Gasbläschen.
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Bakterien, die im Wasser leben und Photosynthese betreiben, müssen
nahe der Wasseroberfläche sein. Daher haben sie
Gas enthaltende Bläschen, die es ihnen ermöglichen zu
Schweben. Das ist sehr interessant. Es gibt Organellen
für Photosynthese und Chemosynthese. Es gibt
Carboxysomen, das sind Organellen, die
ein Enzym haben, das CO2 aufnimmt und es für
weitere Prozesse nutzt. Und es gibt auch Speicher
für die Dinge, die die Bakterien brauchen,
wie Schwefel, Phosphat, Kalzium und Glykogen.
Hier ist also ein Überblick über unsere Bakterienzelle.
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Lassen Sie uns die einzelnen Komponenten durchgehen
und besprechen woraus jede einzelne besteht.
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Wir haben heute schon über jedes einzelne dieser Elemente gesprochen.
Wir haben die Pili auf der Außenseite, die
für die Bewegung benötigt werden. Sie bestehen aus Proteinen.
Die äußere Membran besteht aus Proteinen,
Phospholipide und der sehr ungewöhnliche Membranbestandteil
Lipopolysaccharid. Die Kapsel
besteht typischerweise aus Polysacchariden oder
Aminosäuren. Die Zellwand besteht aus Peptidoglykan.
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Das Periplasma sind die Räume zwischen den
Wänden und den Membranen, die typischerweise
Proteine haben. Die Zellmembran besteht aus Phospholipiden
und Proteine und das Flagellum besteht ebenfalls aus Proteinen.
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Zu den zytoplasmatischen Inhalten gehören
natürlich auch das Nukleoid, das sich zusammensetzt aus
DNA und die damit verbundenen Proteine. Wir haben das
Zytoplasma, das vollgestopft ist mit Dingen, Proteinen,
Transfer-RNAs für die Proteinsynthese, Glykogen
und verschiedene andere Einschlüsse und Polysomen,
die Orte der Proteinsynthese auf mRNA, Ribosomen,
Transfer-RNAs, und Riboproteine. Und schließlich die
Bläschen, die wir hier nicht sehen können, die
verschiedene Einschlüsse enthalten. Also die bakterielle
Zelle ist ein ziemlich komplizierte Sache und diese Zeichnungen
sind stark vereinfacht dargestellt,
da wir die gesamte Komplexität nicht abbilden können.