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Leider hat sich durch die Entwicklung
neuer antimikrobieller Verbindungen
auch schnell eine Resistenz gegen diese entwickelt.
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Und heute,
haben wir fast gegen
jede antimikrobielle
Verbindung, die wir entwickelt haben, eine Resitenz.
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Die Situation
wird immer schlimmer,
da wir dadurch immer weniger
Optionen
zur Behandlung von
bakterielle Infektionen haben.
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Antimikrobielle Resistenz
kommt in der Natur vor
und sind uralt.
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Bakterien stellen Antibiotika her,
um mit anderen in der Natur zu konkurrieren.
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Viele davon,
haben wir uns
zur Verwendung als antimikrobielle Behandlung
von Infektionen bei Menschen zunutze gemacht.
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Wir wissen, dass es diese Gene,
die eine Resistenz verursachen,
schon seit Tausenden
und Tausende von Jahren gibt.
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Wir können sie in
sehr alten Stätten auf der Erde finden
und es gibt viele Beweise, dass sie schon existiert haben,
lange bevor der Mensch eine
eine antimikrobielle Substanz entwickelt hat.
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Wir nutzen also wirklich den
Vorteil von etwas, was es schon
lange in der Natur gibt.
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Es gibt eine Reihe von Mechanismen, wie
diese
antimikrobiellen
Resistenzgene funktionieren.
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Zum Beispiel,
können die Synthese eines Enzyms steuern,
das direkt ein Medikament abbaut.
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Dies ist eine einfache Art Widerstand zu leisten.
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Sie können
das Medikament chemisch verändern, so dass es also
seine Funktion stört.
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Sie könnten die Aufnahme
des Medikaments in
Zellen und Geweben verhindern,
so dass diese sein Ziel nicht mehr erreichen können.
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Oder sie könnten
den Export eines Medikamentes aus der Bakterienzelle anregen,
so dass es nicht mehr bakterizid ist.
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Oder sie können den
Zielort der Medikamente verändern.
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Es gibt also viele verschiedene Mechanismen
der antimikrobiellen Resistenz.
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Diese sind
alle in Genen kodiert,
die für Proteine kodieren, die
die diese verschiedenen Aktivitäten haben.
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Lassen Sie uns ein Beispiel nehmen,
um das zu veranschaulichen.
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Wir werden als Beispiel
das Antibiotikum Vancomycin verwenden.
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Sein Ziel ist die
Veränderung der Zellwand.
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Vancomycin wirkt also
durch Blockierung des Aufbaus
der Murein-Zellwand.
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Oben auf dieser Folie
ist die normale Inkorporation
der Vorstufen des Mureins.
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Also das blaue und das grüne Oval,
das sind Zuckermoleküle, die
Teil der
wachsende Peptidoglykan-Kette werden.
Und diese kleineren Ovale darunter, das
sind Aminosäuren, die schließlich
das Murein vernetzen,
um es sehr stark zu machen.
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Das funktioniert so, dass Untereinheiten
zu der wachsenden Kette hinzugefügt werden.
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In der zweiten Zeile dieser Abbildung können Sie die wachsende Polypeptidkette sehen.
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Vancomycin bindet an die Vorläufersubstanz
durch Bindung an die Aminosäuren.
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Vancomycin ist hier
in lila mit dem V dargestellt,
oder vielleicht ist das braun.
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Es bindet die Aminosäuren und blockiert
den Einbau von neuen Ketten und
hemmt daher die Mureinsynthese und tötet die Bakterien ab.
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Resistenz gegen Vancomycin:
Ein Mechanismus der Resistenz ist
dass sich das Bakterium einfach verändert.
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Die D-ala-D-ala verändert sich zu D-ala-D-lac,
und D-Laktat können
in diese Kette eingebaut werden.
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Es umgeht so die Vancomycin-Resistenz
und das Antibiotikum
wirkt nicht mehr.
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Das ist ein Beispiel dafür,
wie Resistenz funktioniert.
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Zurück zu unseren
β-Laktam-Antibiotika,
die ich bereits erwähnt habe. Der Pfeil zeigt auf den β-Lactamring,
die für alle Mitglieder
dieser Klasse gelten,
weshalb wir sie
β-Lactame nennen.
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Wir haben bisher
über 300 β-Laktamasen identifiziert.
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Dies sind Enzyme, die
den β-Lactam-Ring schneiden.
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Und diese β-Laktamasen
kodieren Resistenz
zu den β-Laktam-Antibiotika.
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Sie sehen also das
Ausmaß des Problems,
dass die β-Laktamasen
überall sind.
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Erschwerend zu der Antibiotikaresistenz kommt hinzu,
dass die Gene, die für
Resistenzfaktoren kodieren,
die zum Beispiel die
β-Laktamasen kodieren,
oft in der Lage sind, sich von
Bakterium zu Bakterium weiterzugeben.
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Eine Möglichkeit dies zu tun,
ist über Plasmide.
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Und in der Tat sind viele dieser
Antibiotika-Resistenzgene
auf Plasmiden kodiert.
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Die Darstellung,
die wir
in einer unserer anderen Vorlesungengesehen haben,
zeigt, wie sich Plasmide von einer
Bakterienzelle zur anderen bewegen.
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Oben links ist eine bakterielle
Zelle mit einem Chromosom in grün
und einem kleineren Plasmid in rot.
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Nehmen wir an, dieses Plasmid
kodiert eine β-Lactamase,
das diesem Bakterium eine Resistenz gegen
Beta-Lactame verleiht
In der zweiten Reihe,
tauschen die beiden Bakterien nun
die DNA durch einen Pilus,
der die beiden Zellen verbindet, aus.
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Und das Plasmid wandert
von einer Zelle zur anderen.
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Das Ergebnis ist, dass die
zweite Zelle nun
Antibiotikaresistenz erworben hat.
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Sie wissen also, dass dies ein
Problem ist.
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Wir füttern oft unsere Tiere,
die wir als Nahrung zu uns nehmen
mit vielen Antibiotika, damit
sie schnell heranwachsen.
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Der Effekt ist, dass
wir bei den Tieren auf antimikrobielle
Resistenz selektieren.
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Und wenn wir dann
diese Lebensmittel essen,
erwerben wir Antibiotika
Resistenzgene in uns,
die zunächst keine
Rolle spielen.
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Aber wenn wir dann operiert werden
und wir eine Antibiotikatherapie brauchen,
kann es sein, dass es nicht funktioniert, weil wir
die Resistenz bereits in uns haben.
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Diese Antibiotika
Resistenzgene
können sich ausgiebig in Bakterien bewegen.
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Deshalb sind sie ein Problem.
Nicht nur wegen der Plasmidmobilität,
aber auch durch Bewegung,
durch Transduktion,
den Austausch von DNA-Stücken,
durch Viren oder
einfach durch nackte DNA.
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Gentransfer zwischen Bakterien,
wir nennen das horizontalen Gentransfer,
ist weit verbreitet und stellt ein großes Problem
für die antimikrobielle Resistenz dar.
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Zum Schluß noch eine Darstellung, die einge gängige Mechanismen
der Resistenz gegen antimikrobielle
Medikamente zeigt. Hier am Beispiel von Penicillinen
und Cephalosporine, die
durch β-Laktamasen hydrolysiert
werden.
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Diese Resistenzgene sind
in der Tat auf Plasmiden vorhanden.
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Methicillin-Resistenz
ist eine Veränderung des
Penicillin-Bindungsprotein,
nicht in der β-Lactamase,
sondern in einem separaten Protein.
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Dies wird nicht zufällig
auf einem Plasmid getragen.
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Tetracyclin-Resistenz
kodiert eine Pumpe
die den Wirkstoff aus der
aus der Bakterienzelle herauspumpt.
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Dies ist ein plasmidbasierter
Resistenzfaktor.
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Wenn man sich also all diese
verschiedenen Mechanismen der Resistenz
Modifikation der Medikamente anschaut,
die Synthese von alternativen
Substraten,
Acetylierung und
Veränderung der Bindungsstellen...
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- schau mal wie viele
auf Plasmiden kodiert sind.
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Und das bedeutet einfach,
daß sie leicht von
von einem Bakterium zu einem anderen Bakterium gelangen können
und wir eine schwere Zeit vor uns haben,
bakterielle Infektionen zu behandeln,
wenn diese Resistenzgene so mobil sind.